Veranstaltung:

Prof. Eva Maertson (Vortrag)

„Malwida von Meysenbug“

Internationales Begegnungszentrum, Amalienstr. 38
Samstag 19.10.2019 - 15:00 h

Malwida von Meysenbug Die Revolution von 1848 greift mit rasender Geschwindigkeit auf Deutschland über. Malwida von Meysenbug ist von den Gedanken Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit beseelt, schließt sich der demokratischen Bewegung an und kam 1852 nach einer deutlichen Warnung bei einer Hausdurchsuchung durch Flucht aus Berlin einer Ausweisung zuvor.

In dieser bewegten Zeit entsteht der lebhafte Briefwechsel mit Ricbard Wagner. Sieben Jahre lebt sie in London, wo der Komponist ihr erstmals begegnet. Später sehen sie sich in Paris wieder. Malwida lernt die Musik und den Komponisten schätzen. Eine Kameradschaft entsteht!

Über Florenz und Rom kommt die Schriftstellerin nach Bayreuth. Die Wagners bieten ihr eine Bleibe im Haus Wahnfried an. Aber sie - wie auch Richard Wagner - meiden gerne die Kälte des Winters in dieser Kleinstadt. Hier hält es sie nicht lange. Italien ist das erklärte Ziel. Zusammen mit Friedrich Nietzsche genießt Richard Wagner in Sorrent 1876 zum letzten Mal die Gastfreundschaft der gleichgesinnten Freundin.

„Vor mir lag der wunderbare Golf, von den Gluten des Abendhimmels übergossen, alles war Leben, Licht, Farbe, Freude, und der Mensch schmiegt sich immer von neuem an das Herz des Verräters, den goldigen Erdentraum aller Gefahr vergessend, immer aufs neu zu träumen ....“
(Malwida von Meysenbug)

Prof. Eva Märtson studierte Gesang in Stuttgart und an der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Nach ihren Diplomen im Fach Oper und Musikpädagogik konzertierte sie im In- und Ausland im Konzert- und im Opernfach, fortlaufend auch in den USA und Canada (unter anderem in der Carnegie Recital Hall in New York).

Zahlreiche Gesangspreise in Internationalen Gesangswettbewerben führten sie mit Konzerten, Auftritten in Festivals durch Europa und Australien. Preisträgerin des Bundesdeutschen Gesangswettbewerbes mit mehr als 90 Konzerten in Deutschland.

Schallplatten, Rundfunk- und Fernsehproduktionen. Zusammen mit ihrem Mann setzte sie sich besonders für das Schaffen estnischer Komponisten weltweit ein. Ihre Aufnahmen ESTNISCHES ORGEL-UND VOKALWERK VOLI und VOLII erregten internationales Interesse und wurden mehrfach nominiert.

Eva Märtson war zwanzig Jahre Vorsitzende des Richard-Wagner-Verbandes Hannover, Vize- Präsidentin und von 2008 bis 2014 Präsidentin des Richard-Wagner-Verbandes International. Während ihrer Amtszeit als Präsidentin förderte sie nicht nur junge Musiker, sie gründete auch interdisziplinäre Arbeitsgruppen an Hochschulen und Universitäten im In- und Ausland, (unter anderem in Cambridge und Oxford) die sich - außerhalb ihrer Studiengänge - mit dem Werkschaffen Richard Wagners in Vorträgen und Colloquien beschäftigen.

Ab 1989 unterrichtete sie Gesang/Stimmbildung bis zu ihrem Ruhestand an der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Sie konzertierte und wirkte mit ihrem Mann, Professor Carl-Otto Märtson in Meisterklassen, regelmäßig an der Estnischen Hochschule für Musik und Theater in Tallinn, sowie am Rimski-Korsakoff-Konservatorium in St. Petersburg und an der Gnessin-Akademie in Moskau.

An der Academie Lyrique in Vendöme betreut Eva Märtson seit 2013 die jungen Sänger: (RHEINGOLD, FALSTAFF, WALKÜRE, DIE ZAUBERFLÖTE).

Seit 2014 hat sie eine Gastprofessur für Operngesang an der Musikhochschule in Tallinn/Estland und arbeitet auch zusammen mit der Estnischen Nationaloper.