Veranstaltung:

Hans-Jürgen Schatz (Rezitation)

Lesung der Novelle „Wälsungenblut“

Hans-Peter Hagedorn (Vortrag)

Richard Wagner und Thomas Mann – Von der „Walküre“ zum „Wälsungenblut“

- Anmeldung erforderlich -

Künstlerhaus am Lenbachplatz
Samstag 31.10.2020 - 15:00 h

Mit einer raffinierten erzählerischen Pirouette versetzt Thomas Mann die Inzest-Skandal-umwitterte Episode des ersten Aktes von Richard Wagners Walküre in das dekadente Fin-de-siecle-Milieu seiner Gegenwart – zudem noch ausstaffiert mit autobiografischen Delikatessen. Hatte der Inzest der Wälsungen – Zwillingsgeschwister noch der mythischen Zeugung des reinsten Helden, Siegfried, gedient, ist dieser in der Mannschen Version ein triebhaft-ressentimentgeladenes frivoles Spiel. Autobiografische Anspielungen führten zu einem handfesten Krach mit dem Mathematik-Professor Pringsheim, Wagnerliebhaber und Schwiegersohn des Schriftstellers, der dafür sorgte, dass der Text zunächst unveröffentlicht blieb. Von besonders erzählerischem Reiz ist die Parallelführung der inzestuösen Handlung auf der Bühne und der fiktiven „Realität“ des Textes.

Hans-Jürgen Schatz ist ein deutscher Schauspieler. Im Fernsehen wurde Schatz vor allem durch seine Rolle des Max Kühn in der Krimiserie “Der Fahnder” bekannt, die er von 1983 bis 1992 verkörperte. Des Weiteren gehörte er zu den Darstellern der erfolgreichen Sitcoms “Salto Postale” und “Salto Kommunale”. Hans-Jürgen Schatz ist auch als Theaterschauspieler sowie Hörbuchsprecher aktiv. 2007 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Als ausgezeichneter Rezitator ist er seit vielen Jahren beliebter Gast bei den deutschen Richard Wagner Verbänden, so auch in München.

Hans-Peter Hagedorn wandte sich nach der Ausbildung zum Photographen bereits in jungen Jahren den Geisteswissenschaften zu. Er studierte Philosophie und Geschichte, vor allem aber Literaturwissenschaft in Göttingen und München. Nach dem Studienabschluss arbeitet er als Gymnasiallehrer in Dachau und leitete auch den Aufbau der pädagogischen Betreuung an der dortigen KZ-Gedenkstätte. Im Ruhestand widmet er sich intensiv der Erwachsenenbildung und hält zahlreiche Vorträge und Tagungen für namhafte Institute, u.a. auch zum Werk Richard Wagners für die Münchner Volkshochschule und die Evangelische Akademie in Bad Boll. Beim Richard Wagner Verband München ist er als kundiger Referent bereits mehrmals in Erscheinung getreten.