Richard Wagner wandte sich im April 1871 mit einem Aufruf "Über die Aufführung des Bühnenfestspiels Der Ring des Nibelungen" an die Öffentlichkeit und die Freunde seiner Kunst. Er verband damit die Aufforderung an alle diejenigen, die ihm gewogen seien, sich bei ihm zu melden.
Als einziger nahm daraufhin
der Mannheimer Musikalienhändler Emil Heckel Kontakt zu ihm auf. Er gründete mit Zustimmung Richard
Wagners den ersten Richard Wagner-Verein und warb für die Idee auch in anderen deutschen Städten. So kam es bereits 1871 zu Vereinsgründungen
in Berlin, Frankfurt, Leipzig, München und Wien. Der Zweck der Vereine bestand darin, Gelder für den Bau des Festspielhauses und die ersten,
für 1873 geplanten Festspiele zu sammeln, was durch den Kauf sogenannter Patronat-Scheine geschah.
1871 | Gründung des ersten Richard Wagner-Vereins in München durch den Civilingenieur Reinhard Schaefer, der mit Richard Wagner durch den ersten Ring-Dirigenten in Bayreuth, Hans Richter, befreundet war. Eintragung in das Vereinsregister der Polizeidirektion in München am 17.09.1871 (juristisches Gründungsdatum des Vereins) Reinhard Schaefer war der 1. Vorsitzende des neu gegründeten Vereins. |
1874-1882 | Kein Vereins-Nachweis |
1883 | Der Richard Wagner-Verein in München ist wieder nachweisbar. |
1884 | Gründung des Allgemeinen Richard Wagner-Vereins durch den 2.Vorsitzenden des Münchner Vereins, Ferdinand Graf von Sporck, in Nürnberg (gleichzusetzen mit dem heutigen Bundesverband). Organisationsform: Centralleitung, Zweig-Vereine und Ortsvertretungen, Sitz der Centralleitung in München 1. Vorsitzender der Centralleitung und des Zweig-Vereins: Carl Freiherr von Ostini Erstes gedrucktes Verzeichnis des Allgemeinen Richard Wagner-Vereins Gründung des Akademischen Richard Wagner-Vereins in München 1. Vorsitzender: Wolfgang Golther |
1885 | Gründung der Ortsvertretung des Ordens vom Heiligen Gral in München. Erstes gedrucktes Verzeichnis des "Allgemeinen Richard Wagner Vereins" |
1885-1888 | 1. Vorsitzender: Dr. Wolfgang Golther |
1886-1887 | 1. Vorsitzender der Centralleitung München: Carl Wimmer |
1886-1887 | 1. Vorsitzender des Zweig-Vereins München: Reinhard Freiherr v. Seydlitz |
1888-1889 | 1. Vorsitzender des Zweig-Vereins München: Ferdinand Graf von Sporck |
1890-1893 | 1. Vorsitzender des Zweig-Vereins München: Kgl. Professor Berthold Kellermann |
1894 | 1. Vorsitzender des Zweig-Vereins München: Dr. Wolfgang Golther |
1895 | 1. Vorsitzender des Zweig-Vereins München: Reinhard Freiherr v. Seydlitz |
1896-1909 | Kein Vereins-Nachweis |
1909 | Gründung des Richard Wagner-Verbandes deutscher Frauen e.V. (RWVdF) in Leipzig; Gründungsauftrag: Unterstützung der von Richard Wagner ins Leben gerufenen Stipendienstiftung. 1.Vorsitzende: Hertha v. Hausegger |
1910-1912 | Gründung der Ortsgruppe des RWVdF: 1. Vorsitzende: Pauline v. Erdmannsdörfer |
1915-1919 | 1. Vorsitzende der Ortsgruppe München: Lilli Glöckner |
1922-1924 | 1. Vorsitzende der Ortsgruppe München: Erika Rittner |
1926-1928 | 1. Vorsitzende der Ortsgruppe München: Anna Philippi |
1930 | 1. Vorsitzende der Ortsgruppe München: Frau Geheimrat Josef Pschorr |
1913-1915 1919-1922 1924-1926 1929 1931-1932 |
In diesen bewegten Zeiten ruhte der Verband |
1933-1945 | Wiedergründung des RWVdF, Ortsgruppe München 1. Vorsitzende: Elisabeth Wölfel |
1938 | Reichstagung des RWVdF e.V. in München vom 21.05.-25.05. anlässlich des 125. Geburtstages Richard Wagners |
1945 | Auflösung aller Richard Wagner Verbände durch die Besatzungsmächte |
1947 | Wiedergründung der Ortsgruppe Hannover des RWVdF |
1949 | Wiedergründung des RWVdF e.V. in Hannover, Umbenennung in Richard Wagner Verband e.V. (RWV), Öffnung auch für männliche Mitglieder und andere Wagner-Gesellschaften und -Vereinigungen |
1952 | Auflösung des Ortsverbandes des RWV München durch Elisabeth Wölfel |
1953 | Neugründung des RWV München am 05.11.1953 durch Dr. Zeno Diemer
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1953-1966 | 1. Vorsitzender des Ortsverbandes München: Dr. Zeno Diemer |
1962 | Bundestagung des RWV (Bundesverband) in München (14.-18.06.) |
1973-1986 | 1. Vorsitzender des Ortsverbandes München: Rose-Marie v. Friedeburg
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1980 | Bundestag des RWV in München (29.05.-01.06.) |
1986-1987 | 1. Vorsitzender des Ortsverbandes München: Dr. Gerhard Heldt |
1987-1990 | 1. Vorsitzender des Ortsverbandes München: Dr. Jürgen Dreher 17.11.1990: Ernennung Dr. Dreher zum Ehrenvorsitzenden |
1990 | 1. Vorsitzender des Ortsverbandes München: Klaus Sydow |
1991 | Mitgliedschaft beim - in Lyon neu gegründeten - "Richard Wagner Verband International" |
2003 | 50-jähriges Jubiläum der Wiedergründung des Ortsverbandes München am 5. November 2003 Festveranstaltung am 22.November 2003 im Künstlerhaus am Lenbachplatz |
seit 2005 | 1. Vorsitzender des Ortsverbandes München: Karl Russwurm (längste Amtszeit aller Vorsitzenden seit Bestehen des Vereins) |
2013 | Gestaltung des Jubiläumsjahr anlässlich des 200. Geburtstages Wagners mit besonderem Programm --> Jahresbericht 2013 |
2021 | Der Verband feiert sein 150-jähriges Bestehen - Internationaler Richard Wagner Kongress 2021 Auf Initiative des Vorstandes entsteht das Buch „Zwischen Tatkraft und Verblendung“ - eine wissenschaftliche Aufbereitung der Verbandsgeschichte in den Jahren 1933-1945 Autorin: Frau Dr. Elisabeth Fuchshuber-Weiß |
2022 | Der „Richard Wagner Verband - Ortsverband München e.V.“ wird mit dem Verein „IBS Interessenverein des Bayerischen Staatsopernpublikums e.V.“ verschmolzen.
Der Verein „IBS Interessenverein des Bayerischen Staatsopernpublikums e.V.“ hört auf zu existieren. Der neue offizielle Name des Vereins lautet „Richard Wagner Verband - Die Opernfreunde München e.V.“ Der Wesenskern des bisherigen RWVM bleibt unberührt, es kommen aber Mitglieder sowie Programmelemente der allgemeinen Opernkultur hinzu. Der Mitgliederbestand erhöht sich damit von ca. 450 auf mehr als 700 Mitgliedern. |
München und Richard Wagner
sind für immer schicksalhaft miteinander verbunden. Wagner kam zum ersten Mal im Sommer 1861 nach München, als er eine Reise von Wien nach Zürich
unterbrach, um sich mit Blandine Ollivier, einer Schwester Cosima Liszts und deren Ehemann Emile zu treffen. Auf einer erneuten Fahrt von Wien nach
Zürich, auf der Flucht vor Gläubigern, machte Wagner wiederum in München Station.
Auf einem Spaziergang
durch die Stadt am Karfreitag des Jahres 1864 traf er in einer Seitenstrasse auf einen kleinen Laden, in dessen Auslage er
ein Bildnis des jungen Königs Ludwig II. erblickte. In seiner Biographie berichtet er davon, wie er von dessen Jugend und Schönheit tief berührt wurde.
Wagner befand sich in dieser Zeit in seiner wohl schwersten Lebenskrise. In einem Brief an seinen Freund Cornelius schrieb er: „...Ein gutes, ein wahrhaft hilfreiches Wunder muß mir jetzt begegnen, sonst ist's aus.“ Die Geschichte dieses Wunders, das tatsächlich für Wagner eintrat, ist immer wieder berichtet worden: in Stuttgart wurde er vom Kabinettssekretär Ludwigs II. im seinem Hotel aufgespürt. Die erlösende Nachricht, die ihn für den Rest seines Lebens von den drückendsten finanziellen Sorgen befreien sollte, traf in Form des Versprechens des Königs ein, ihn für alle Zukunft zu unterstützen.
Ludwig stellte Wagner das Haus Pellet am Starnberger See zur Verfügung, so dass häufige Zusammenkünfte der Beiden auf Schloss Berg möglich waren.
Im September 1864 bezog Wagner in München ein Haus in der Brienner Straße und nahm, nachdem ihm der König offiziell den Auftrag dazu erteilt hatte,
die Arbeiten am „Ring des Nibelungen“ wieder auf. Für die Ring-Aufführungen plante Ludwig II. ein eigenes großes Theater in München zu errichten, zu
dessen Ausführung es aber nicht kam. Am 10.Juni 1865 fand im königlichen Hoftheater unter der Leitung Hans von Bülows die Uraufführung von
„Tristan und Isolde“ statt, die zu einem triumphalen Höhepunkt geriet.
Sehr bald jedoch entstand in der öffentlichen Meinung und der bayerischen Regierung eine starke Gegnerschaft zu Wagner, ausgelöst durch seine Verschwendungssucht, das aufwändige Theaterprojekt sowie seine Einmischung in politische Angelegenheiten und seine Beziehung zur Ehefrau Hans von Bülows. Im Jahre 1865 kam es zum Eklat, nachdem Wagner in einem Zeitungsartikel die Entfernung mehrere Personen aus dem Kabinett verlangte, „...welche nicht die mindeste Achtung im bayerischen Volk genießen.“ Dem König blieb keine Wahl, am 10.12.1865 musste Wagner sehr zum Leidwesen Ludwigs in Richtung Schweiz abreisen. Am 21.06.1868 wurden in München „Die Meistersinger von Nürnberg“ uraufgeführt. Wagner wohnte der Aufführung in der Loge des Königs bei und nahm dort den Beifall des Publikums entgegen. Zu massiven Verstimmungen zwischen dem König und ihm kam es aber anlässlich der Uraufführung des Rheingold im Jahre 1869 und der Walküre 1870. Wagner sah seine Idee, eigene Festspiele zu veranstalten und den gesamten „Ring“ an vier Abenden hintereinander aufzuführen, gefährdet.
Wagner reiste am 31.08.1869 nach München und stieg bei Reinhard Schaefer (Gründer des ersten Richard Wagner-Vereines in München im Jahre 1871) ab. Doch alle Bemühungen, die Uraufführungen in München zu verhindern, scheiterten. Wagner kam in der Folge nur noch wenige Male nach München, so am 12.11.1880, als er das Vorspiel zu „Parsifal“ für Ludwig II. dirigierte.
Zum letzten Mal „kehrte“ Richard Wagner
nach München „zurück“, als seine sterblichen Überreste am 17.02.1883 von Venedig nach Bayreuth überführt wurden.
Der König ließ die Fahrt für etwa 2 Stunden unterbrechen. Vertreter der Münchner Gesellschaft versammelten sich auf dem Zentralbahnhof mit Fahnen und Kränzen.
Unter ihnen befand sich auch eine Abordnung des „Münchner Richard Wagner-Vereins“. Der König sagte: „Den Künstler, um welchen jetzt die ganze Welt trauert,
habe ich zuerst erkannt, habe ich der Welt gerettet.“ Und in der Tat: ohne Ludwig II. wären „Die Meistersinger von Nürnberg“, „Der Ring des Nibelungen“ und
der „Parsifal“ wohl nie entstanden.
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Karl Russwurm Vorsitzender Tel.: +49 (0) 89 90542139 |
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Monika Weber Stellvertretende Vorsitzende Tel: +49 (89) 6016067 |
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Gisela Schmöger Stellvertretende Vorsitzende |
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Esther Russwurm Schriftführerin |
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Josef Mittl Schatzmeister |
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Stefan Brettschneider Beisitzer |
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Dagmar Tuschy-Nitsch Beisitzerin |
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Adrian Aindlekofer Kommissarischer Beisitzer |
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Prof. Dr. Alexandru Negut Beisitzer |
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Klaus Sydow Ehrenvorsitzender (RWV-M) seit 2008 |
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Monika Beyerle-Scheller Ehrenvorsitzende (IBS) |
Der Verein „IBS - Die Münchner Opernfreunde“ ist zum 01.12.2022 aufgegangen im „Richard Wagner Verband - Die Opernfreunde München e.V.“
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